Autor Ralph
Der Herbst kommt in schnellen Schritten, da hatte ich diese Idee...
Hier ist mein erster Blog nach ANDI´S Tod. Es war nicht einfach, alles so ohne ihn zu machen, aber irgendwie spürte ich trotzdem, dass er dabei war. So fiel mir das Ganze etwas leichter und hoffe, dass dir mein Blog gefällt.
Der Herbst kommt in grossen Schritten daher. Es wird kühler, schneller dunkel und das Essen wird wieder etwas deftiger. Letztes Jahr hatte ich eine Eigenkreation mit meiner Kürbis-Suppe. Dieses Jahr habe ich eine Suppe mit Marroni, oder auch Edelkastanien genannt, ausprobiert. Nun, ich wusste zuerst nicht recht, wie ich es kochen sollte. Ich habe mich etwas im Netz schlau gemacht und mir auch Inspiration geholt.
Schliesslich habe ich mich für verschiedene Zutaten entschieden, dazu zusätzliche Ideen von mir eingebracht und etwas eigenes daraus gemacht. Herausgekommen ist eine wirklich verdammt gute Suppe, die mich selbst ziemlich überrascht hat. Da ist die Süsse vom Rohrzucker und der Marroni, die Schärfe des Chilli´s, dass salzige des Bratspecks und das cremige des Rahm´s. Also einige verschiedene Komponente, die total super harmonieren. Es braucht nicht wirklich viel, nur die passenden Zutaten und es funktioniert.
Das besondere an meiner Marroni-Suppe ist mit Sicherheit der Schuss Cognac. Es verleit der Suppe einen ganz edlen Touch und rundet sie ab. Falls man Kinder hat, oder den Alkohol nicht mag: Kein Problem, einfach weglassen und/oder durch einen Schuss naturtrüben Apfelsaft ersetzen. Ein spezieller Kick. Mein Rezept habe ich mit Bratspeck gemacht, also keine Vegetarische Variante. Möchte man diese aber haben, kann man den Speck weglassen und durch ganz dünne Streifen einer Karotte ersetzen. Sieht auch toll aus und ist lecker.
GEHEIM-TIPP:
Du fragst dich vielleicht, wie ich es geschafft habe, den Bratspeck in der Mitte des Teller´s so schön und hoch zu platzieren? Ganz easy. Ich habe ein Apfelstück genommen, geschält, in einen kleinen Würfel geschnitten und in die Mitte vom Teller gelegt, danach mit Suppe aufgefüllt und dann den Bratspeck schön obendrauf drapiert. Noch eine Petersilie und fertig. Ach ja, der Apfel im Teller, schmeckt auch sehr lecker :) Also alles essbar, dazu wenig Kalorien und gesund.
Das Rezept findest du in meinem Kochbuch und kannst es ganz einfach downloaden, ausdrucken und einordnen.
Ich wünsche dir nun viel Spass beim Nachkochen und ausprobieren. Es lohnt sich.
Food-Buddy
Ralph
Quelle: kuechengötter.de
Infos rund um die Marroni
Herkunft und Charakter
Die Marroni ist eine Edelkastanie. So weit, so gut. Aber was heißt das eigentlich genau? Woher kommt sie und wann hat sie Saison? Und wie verarbeitet man Marroni eigentlich in der Küche? Hier findest du ein paar Antworten auf diese Fragen. Ich habe hier ein paar Infos auf einen Blick für dich zusammengestellt.
Zur Pflanzengattung der Kastanien zählen rund 20 unterschiedliche Kastanienarten, wovon letztendlich nur die Edelkastanie ihren Ursprung in Europa hat. Der Großteil der Kastanienarten ist in Asien, vor allem in China, beheimatet.
Und welchen Charakter haben die Marroni?
Zu Anfang besitzen Marronis eine grüne, derbe Fruchthülle bzw. Schale, welche mit langen und dicht wachsenden Stacheln versehen ist.
Auch die Früchte der Marroni und Kastanien ähneln sich sehr stark: Der wohl größte Unterschied liegt in der stacheligen Fruchtschale verborgen. Diese beherbergt in der Regel mehr Früchte, hier können sich bis zu drei Esskastanien im sogenannten "Fruchtbecher" befinden. Weiter besitzen die Früchte der Maronen an der Basis eine auffällige Narbe, welche dich an eine Zwiebeln erinnern wird.
Was ist der Unterschied zwischen Marroni und Kastanien?
Die Edelkastanie zählt zu den ältesten Nutzpflanzen, ihre Früchte werden schon seit der Steinzeit genutzt. Kein Wunder also, dass sie auch heut noch so beliebt ist. Man unterscheidet dabei in drei Typen: die kleineren und weniger lang haltbaren Esskastanien mit meist dunklerer Schalenfarbe, die größeren aromatischen Maronen, mit hellerer, glänzend rötlich brauner Schale und die sogenannten Dauermaronen. Am Ende ist die Marone eine weiter gezüchtete Form der Esskastanie, wodurch bspw. das intensive und süße Aroma der Maronen im Vergleich zu den Esskastanien deutlich besser zum Ausdruckt kommt.
Verwechsle die essbare Edelkastanie jedoch nicht mit der in Deutschland weit verbreiteten Rosskastanie! Die Früchte der Rosskastanie sind im Gegensatz zu denen der Edelkastanie nicht genießbar. Die grünen Kapseln der Rosskastanie sind im Vergleich zu den Maronen weniger stachelig. Ihre unreifen Früchte und die grüne Schale sind dagegen leicht giftig, insbesondere Kinder sollten hiervor gwarnt werden.
Genaue Abgrenzungen sind jedoch schwierig. Edelkastanien sind Nussfrüchte, die in einer mit Stacheln besetzten Fruchthülle sitzen. Jede Hülle enthält bis zu drei Nüsse. Das gelb-weißliche Fleisch befindet sich unter der braunroten, holzig-ledrigen Schale und ist von einer Samenhaut umgeben; beides muss vor dem Verzehr entfernt werden.
Edelkastanien enthalten mit 50 % mehr Wasser als andere Nüsse, zudem 40 % Kohlenhydrate, Eiweiß, Fette, reichlich Mineralstoffe, Vitamine der B-Gruppe und etwas Vitamin C. Besonders geröstet werden sie zu einem Snack, der nicht nur gesund, sondern auch lecker ist!
Nährwertangaben pro 100g
- 196 kcal
- 818 kJ
- Eiweiß: 3,4 g
- Fett gesamt: 1,9 g
- Natrium: 2 mg
- Kohlenhydrate:
- verwertbar: 41,2 g
- nicht verwertbar (Ballaststoffe): 8,4 g
Quelle: Elmadfa, Ibrahim; Aign, Waltraute; Muskat, Erich; Fritzsche, Doris: Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle, 2011
Wann haben Marroni Saison?
Während Esskastanien und Maronen im Oktober alleine vom Baum fallen, bleiben die Dauermaronen länger hängen und müssen Ende November gepflückt werden. Die anderen beiden Typen sollten keinesfalls vorzeitig vom Baum geschlagen werden.
Edelkastanien sind erst dann richtig reif, wenn die stacheligen Hüllen von selbst aufspringen. Dann beginnt die Kastanienernte: Die reifen Früchte werden eingesammelt und, sollen sie länger haltbar bleiben, noch getrocknet. Achte beim Kauf darauf, dass die Kastanien fest sind und keine kleinen (Wurm-)Löcher haben.
Wie schält man Marroni am besten?
Vor der Weiterverarbeitung in der Küche müssen Kastanien geschält werden; dafür schneidet man die Schale an der Spitze kreuzweise ein (so entweicht die Luft, ansonsten könnten sie beim Rösten platzen!) und röstet die Früchte 15-20 Min. im Ofen, dabei wandelt sich die Stärke in Zucker um und die Maronen werden süß. Beim Schälen sollte man auch die innere, braune Haut entfernen, da sie sehr bitter und trocken schmeckt.
Verwendungsmöglichkeiten für Marroni
Geröstet sind sie als "heiße Maroni" – z.B. pur oder leicht mit Butter und Salz verfeinert – beliebt, man verwendet sie aber auch gerne für Kuchen oder Desserts. Süße Speisen lassen sich durch das feine Aroma gut mit fruchtigen Zutaten, wie z.B. Apfel, Johannisbeere oder Orangen, kombinieren.
Aber auch kräftige Gewürze, wie Zimt, Vanille oder Nelken, passen hervorragend zu den Edelkastanien. Ob glasiert, zu süßer Mousse oder zu Eiscreme verarbeitet, sie ergeben immer eine feine Nachspeisen. Beliebt sind z.B. in Frankreich die "Marrons glacés", kandierte Früchte oder Stücke, ebenso wie süßes Maronenpüree mit Sahne.
Wer es lieber pikant mag, sollte es einmal mit Maronensuppe, -gemüse, -sauce, einer Maronenfüllung oder -spätzle probieren. Aber auch als Füllung für die Weihnachtsgans macht die Marone eine gute Figur und ist sehr beliebt. In Verbindung mit Rosenkohl oder in einem Salat werden die Edelkastanien zu einer deftigen und schmackhaften Beilage.
Früher wurden Maronen als günstiger Mehlersatz verwendet. Geschälte und getrocknete Edelkastanien werden hierfür ausgemahlen. Auch heute wird wieder damit gekocht und gebacken. Du kannst damit z.B. wunderbar Brot backen oder Gnocchi, Pasta und Polenta zubereiten.
Insbesondere in Korsika werden Kastanien vielseitig verarbeitet: Neben zahlreicher Cremes entstehen aus ihnen Kuchen und sogar Bier. Maronen, heiß und geröstet, kennt man vor allem aus Süddeutschland. Dort werden die Maronen geröstet auf den Weihnachtsmärkten zum Verkauf angeboten. Im Handel bekommt man Maronen auch schon vorgegart, geschält und vakuumverpackt (das spart Arbeit und Zeit).
Wir verwenden in diesem Küchenpraxisvideo aber Maronen mit Schale und garen sie im Ofen. Beim Einkauf von Maronen solltest du darauf achten, dass die Maronen nicht zu stark auf Druck nachgeben (dann sind sie überreif und oft zu weich); außerdem sollte die Maronen-Schale schön glatt und frei von Löchern sein.
Marroni vorbereiten und garen
Waschen muss man Maronen nur sehr selten! Maronen vor dem Rösten kreuzweise auf einer Seite einschneiden (dann lassen sich die Maronen auch später besser pellen) Maronen auf einem Backblech verteilen und im Ofen bei 225 Grad etwa 15 bis 20 Minuten rösten; wenn die Maronen an einer Stelle bereits leicht schwarz sind, sind sie gar) Maronen aus dem Ofen nehmen (Achtung: Die Maronen sind sehr heiß!) Maronen pellen und auch die Häutchen, die um die Esskastanien liegen, entfernen.
Haltbarkeit und Lagerung von Marroni
Wenn du die Kastanien eigenhändig vom Boden gesammelt hast, kannst du sie problemlos noch ein paar Tage an der frischen Luft liegen lassen. Hierdurch wird das süße Aroma der Schalenfrüchte sogar noch intensiver. Dann solltest du sie jedoch schnell aufbrauchen, da sich Kastanien bei Raumtemperatur nur etwa eine Woche halten. Danach fangen sie an zu keimen und verlieren mehr und mehr ihres typischen Aromas.
Wesentlich länger kannst du dagegen die verwandten Dauermaronen verwenden. Sie müssen zwar selbst geerntet werden (meistens ab November), lassen sich aber einem kühlen und trocknen Ort bis zu drei Monate lagern.
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Brigitte (Dienstag, 19 September 2017 19:39)
Toller Blogeintrag ! Genau das richtige Rezept für die kälteren Tage, eine feine, wärmende Suppe. Viele neue Infos gelesen über die Marroni/ Kastanie, sehr interessant.
Food-Buddy`s (Dienstag, 19 September 2017 22:40)
Hallo Brigitte
Lieben herzlichen Dank für deinen Eintrag. Freut mich sehr und viel Spass beim Nachkochen. Liebe Grüsse
Niti (Mittwoch, 20 September 2017 12:02)
Hallo Ralph, es hat sich gelohnt zu warten und ich freue mich über Deine Entscheidung euer Herzensprojekt weiterzuführen - hätte Andi sicher gefallen. Die Fotos sind wieder ganz toll und die Suppe sieht verführerisch aus - wir lieben Kastanien und ich bin gespannt wie die Suppe schmeckt. Grad passend dazu sind das bunte Herbstlaub und der Wind der ums Haus pfeifft.
LG Niti & Tony
Food-Buddy`s (Donnerstag, 21 September 2017 11:10)
Hallo Niti & Tony
Lieben Dank für euren Kommentar. Das freut mich sehr. Ich denke, das gefällt ihm bestimmt. Lieben Dank nochmals und viel Spass beim Nachkochen.